Hofheim am Taunus, den 10. Juli 2025 – Nach stattlichen +13,2 Prozent Kurszuwachs im ersten Fonds-Geschäftsjahr (01.09.2023 bis 31.08.2024), fällt die Rendite in Jahr 2, knapp zwei Monate vor Geschäftsjahresende, mit bislang +3,2 Prozent aller Voraussicht nach deutlich geringer aus. Seit Auflegung lieferte der zaldor Core Portfolio RG seinen Anlegern eine Rendite von +8,5 Prozent pro Jahr (Stichtag 09.07.2025).

Was sind die Gründe für den Performance-Unterschied zwischen 2024 und 2025? Haben wir möglicherweise notwendige Portfolioanpassungen verpasst? Deutliche Antwort: nein!

Die Portfolio-Gewichtungen sind taktisch ganz bewusst beibehalten worden. Der Aktienanteil schwankt zwischen 65 bis 68 Prozent. Thematisch bleibt der Fokus mit etwa 32 Prozent des Aktienteils auf Technologiewerten. Es sind die Themen (Stichworte „Künstliche Intelligenz“, „Kryptotechnologie“, „Robotik“), die weiterhin die Wirtschaftswelt und unser ganzes Leben wandeln und effizienter machen werden und im Ergebnis weiterhin attraktive Renditen versprechen. Faktisch ist der Technologieanteil im Portfolio noch merklich höher, wenn man Unternehmen wie z.B. Amazon oder Alibaba nicht als Konsumtitel, sondern als Technologieunternehmen betrachtet.

Die Edelmetalle, allen voran Gold mit 10 Prozent Anteil, sind weiter klar im Aufwärtstrend, Bitcoin liegt derzeit bei über 110.000 US-Dollar und auch die Anleihen (ca. 9 Prozent) stiften positive Ergebnisbeiträge.

Warum ist die Rendite dann deutlich schwächer als noch im ersten Lebensjahr des Fonds?

Die Ursache liegt ganz wesentlich in einer starken Korrektur des US-Dollars, gemessen im Euro. Der US-Dollar hat sein schwächstes erstes Halbjahr seit 1973 hinter sich mit einem Minus in Höhe von 11,7 Prozent. Diese Entwicklung entzieht uns Euroanlegern Performance, die alle im US-Dollar nominierten Anlagen (US-Aktien, Edelmetalle, Kryptowährungen) innerhalb des Portfolios erzielt haben. Und die Ziel-Aktien im Fonds sind zu über 70 Prozent im US-Dollar gelistet. Ein Beispiel zur Veranschaulichung: das Plus des Nasdaq 100-Index in Höhe von +7,9 Prozent im US-Dollar bis 30. Juni kehrt sich für uns in ein Minus von 3,8 Prozent im Euro-Depot.

Macht es da Sinn, grundsätzlich über Währungsabsicherungen nachzudenken?

Ich meine nein! Denn das kostet für langfristig ausgerichtete Anleger zu viel und liefert auf lange Sicht so nicht mehr Rendite – auch wenn es in Phasen wie zuletzt sicher temporär einen zählbaren Mehrwert ergeben kann.

Ist der Anteil an US-Unternehmen zu hoch und sollte man stärker in Europa investiert sein?

Auch hier stehe ich für ein klares „Nein!“ ein. Die übergeordneten Selektionsprinzipien konzentrieren sich auf die langfristigen Performancetreiber, wie die Faktoren „Profitabilität“ und „Unternehmen mit breitem Burggraben“. Ein Großteil der überzeugendsten Unternehmen hinsichtlich dieser Kriterien sind im US-Dollar geführt.

Zudem bleiben weite Teile Europas, allen voran die Eurozone, maßgeblich im strategischen Hintertreffen, bedingt durch weiter relativ hohe Energiepreise, hohe regulatorische Anforderungen, ungünstiges Steuerregime, nachteilige(s) Arbeitsrecht und Lohnnebenkosten sowie einer signifikanten Forschungs- und Innovationslücke. Nur um stärker im Euro investiert zu sein, machen wir die in den zurückliegenden Wochen stattgefundene Rochade auf unseren Heimatkontinent nicht mit.

Obwohl das Portfolio in seinen Grundzügen, wie beschrieben, Bestand hat, gab es im Laufe der letzten Monate sehr wohl gezielte, aber eben nur moderate Anpassungen. So wurde der Anteil zyklischer Branchen etwas erhöht mit bis zu +5 Prozent. Die starke Korrektur im Frühjahr wurde genutzt, um ein ETF chinesischer Technologieaktien mit 2,5 Prozent Anteil zu erheblichen Abschlägen zuzukaufen. Auch META, lange auf der Watchlist, wurde mit 0,7 Prozent Anteil bei dieser Gelegenheit eingekauft und liegt derzeit mit +27 Prozent im Gewinn. Weitere Portfoliozukäufe bzw. -aufstockungen im Aktien-Kern-Portfolio waren: NXP Semiconductors mit +0,6 Prozent, VISA und British American Tobacco mit je +0,3 Prozent. Aktuell gehen wir außerdem für nur wenige Wochen einen Trade auf den Nasdaq 100 ein, der den Aktienanteil um +5 Prozent auf 72 Prozent erhöht (siehe Beitrag “Nasdaq 100-Sweet Spot Trade).

Aktiv war das Fondsmanagement auch wieder im Risikomanagement, gerade im Frühjahr und allen voran rund um den so genannten „Zoll-D-Day“ Ende März und im April. Der Aktienanteil wurde dabei wiederholt in eine Anteilspanne von 40 bis 50 Prozent durch Absicherungen mit S&P 500-Futures abgesenkt (siehe Abbildung 1). Der Drawdown des Fonds konnte in dieser Zeit in der Spitze um gut -2 Prozent reduziert werden.

Abbildung 1: Aktienanteil im Fonds mit und ohne Futures (Absicherungen oder Long-Trades) in 2025, eigene Darstellung

Fazit

Das Portfolio zielt auf Kurswachstum ab und ist dafür weiterhin entsprechend positioniert, wie die Allzeithochs der Zielmarktinvestments es bestätigen. Der Fondspreis wurde im ersten Halbjahr 2025 jedoch stark ausgebremst durch die Schwäche des US-Dollars. Der US-Dollar ist im Augenblick stark überverkauft und technisch betrachtet überreif für eine Gegenbewegung. Entsprechende Kapitalflüsse in diese Richtung sind seit einigen Tagen bereits zu beobachten. Sollte der US-Dollar nun einen Pullback hinlegen, kann es dem zaldor Core Portfolio auch in Jahr 2 wieder gelingen, sein Jahresziel von mindestens +6 Prozent Performance noch zu erreichen.