Hofheim am Taunus, den 28. August 2024 – Schon Wochen zuvor kündigten einige unserer Indikatoren eine Korrektur an den Aktienmärkten an (siehe zaldor Core Portfolio RG – NEWS: Blick durch die Tür ins aktuelle Risikomanagement). Anfang August verlor der Leitindex S&P 500 (in Euro) dann in der Spitze binnen drei Handelstagen -10,2 %. Der Technologieindex Nasdaq 100 büßte (auf Eurobasis) in dieser kurzen Zeit -13,7 % ein.

Was war der Auslöser?

Seitdem es durch die starken Zinserhöhungen für spekulative Investoren verhältnismäßig unattraktiv ist, sich im US-Dollar (und im Euro) zu verschulden, um Investments in höherrentierliche Anlagen einzugehen, fragen diese Investoren verstärkt billige Yen-Kredite nach. Sie nehmen Kredite im japanischen Yen auf und tauschen sie in die Zielwährung, um damit vor allem im US-Dollar-Raum attraktive Investments anzusteuern. Man bezeichnet das als „Carry Trades“. In der Folge stiegen Euro und US-Dollar (USD) und der Yen sank im Wert. Ein lohnenswertes Investment, solange die Notierungen steigen und der Yen noch dazu fällt. Doch je später diese Trades in den Markt kommen, desto höher das Verlustrisiko. Im Markt baut sich ein Risiko auf, dass es irgendwann zur Umkehrung dieses Kapitalflusses kommt. Dieses Risiko realisierte sich nun.

Die japanische Notenbank hob die Leitzinsen um bescheidene +0,25 % an und nur leicht schwächelnde US-Arbeitsmarktdaten lieferten die Furcht vor einer Rezession, sinkenden US-Zinsen und damit eines fallenden US-Dollars. In der Folge kam es zu einer raschen Rückabwicklung der Kreditinvestments. Die Kurse sanken zügig, sog. Margin Calls wurden ausgelöst, was dem Verkaufsdruck weiter Futter gab. Der Yen zog gegen den USD kräftig an.

Abbildung 1: KI-generiertes Bild zum Mini-Crash

Bekundungen der japanischen Notenbank, man werde von weiteren Zinserhöhungen absehen, solange sie derartigen Stress auf die Aktienmärkte bedeuten, beruhigten diese Entwicklungen. Mit wieder besseren Arbeitsmarktdaten in den Folgetagen schien der Spuk dann vorbei zu sein. Es gilt aber achtsam abzuwarten, welche Wirkungen sich aus dieser Gemengelage noch ergeben werden und ob weitere Carry Trade-Rückabwicklungen den Markt unter Druck setzen können.

Das Angstbarometer in Gestalt des Volatilitätsindex „VIX“ zeigte in der Kürze der Zeit historisch starke Ausschläge und notierte dann zur Monatsmitte längst wieder im unteren Normalbereich. Das zaldor Core Portfolio sank in der Spitze Anfang August um -4,0 %. Zu Mitte August waren die sogenannten „Risiko-Assets“ (v.a. Aktien) im Fonds im Großen und Ganzen ebenfalls wieder auf ihren Bewertungsständen von Ende Juli. Einzig die Aufwertung des Euro zum US-Dollar von etwa +2,5 % drückte noch auf die Notierungen der im US-Dollar nominierten Fondsinvestments, so dass der Fondspreis noch knapp -1,0 % tiefer stand.

Welche stabilisierenden Reaktionen waren im Fonds zu beobachten?

Die Konzeption des Fonds liefert den Anlegern zwei übergeordnete risikoreduzierende Elemente: die Portfolio-Wirkung und das aktive Risikomanagement.

Kommen wir zunächst zu den Portfolio-Wirkungen. Die zwei alternativen Volatilitäts-Bausteine im Portfolio (5 % Fonds-Anteil), die gerade in derartigen Stresssituationen Rendite generieren sollen, lieferten etwas zeitverzögert positive Beiträge. Der Anleiheteil mit hoher Bonität (10 % Anteil) reagierte unmittelbar stabilisierend. Durch den sich plötzlich ergebenden Geldbedarf aus Margin Calls, korrigierte auch das „bessere Geld“ Gold (8,3 % Anteil) um maximal -3,3 %. Seit Wochen hielt der Fonds daneben 6 bis 7 % Kasse vor bzw. wartete mit neuen Investments weiter gezielt ab.

Den stärksten Beitrag stiftete unser Yen/USD-Future (5 % Exposure am Fonds). Er schnellte um gut +9 % hoch. Dieser Hedge war genau für dieses Szenario seit Monaten installiert.

Neben diesen stabilisierenden Portfoliobeiträgen war das Risikomanagement des Fonds sehr aktiv. Schon Ende Juli waren etwa 42 % des Aktienanteils mit Futures auf den S&P 500 aktiv abgesichert. Der Netto-Aktienanteil lag bei nur noch ca. 36 %. Das starke Tages-Reversal am 31. Juli, mit +2,5 % im S&P 500, sorgte jedoch dafür, dass die Exitmarken dieser Hedges knapp gerissen und die Absicherungen temporär aufgehoben wurden. Andernfalls wäre der Draw down des Fonds noch merklich geringer ausgefallen. Die dann neu installierten Absicherungen ließen sich nur zu tieferen Kursen neu installieren, hinterließen aber trotzdem wichtige Beiträge zur Reduktion der Fonds-Schwankung. So stiftete alleine die erste Absicherungsebene auf knapp ein Viertel des Aktienteils in der Spitze ein Plus von 5,8 % und reduzierte damit den Draw down des Fonds um 0,8 Prozentpunkte.

Abbildung 2: V-förmige Erholung des S&P 500 im August 2024

Hätten die Aktienmärkte eine noch stärkere Korrektur erfahren, wären bis zu drei weitere Absicherungsebenen aktiviert worden, die per Stopp-Orders bereits vorbereitet waren. Die Aktien im Fonds wären damit zum absoluten Großteil abgesichert gewesen.

Die ebenso rasche V-förmige Kurserholung (siehe Abbildung 2), die bereits am 05. August einsetzte, wurde dann vom Fonds voll mitgenommen. Lediglich die Aufwertung des Euro wirkte bremsend.

Der zaldor Core Portfolio kann sich mit seiner insgesamt wachstumsorientierten Anlagestruktur den Marktschwankungen also nicht gänzlich entziehen. Zielsetzung ist es vielmehr, mögliche größere Abschwünge, denen in aller Regel monetäre Auslöser vorangehen, erheblich abzufedern. Die Kombination des Portfolioprinzips mit dem aktiven Risikomanagement ist dazu in der Lage.