Hofheim am Taunus, 20. Dezember 2017 –Aktien sind in der Breite längst nicht mehr billig. Das zeigt sich am Beispiel des DAX. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt auf Basis geschätzter Gewinne bei 18, auf Grundlage der aktuellen Gewinnsituation bei 19. Der historische Mittelwert liegt bei 16. Das weniger mit Bilanzpolitik manipulierbare Kurs-Cashflow-Verhältnis weist einen historischen Höchstwert mit 8,5 aus. Die US-amerikanischen Leitbörsen zeigen in ihrem historischen Vergleich ähnliche Niveaus. Sind die Kursgipfel jetzt greifbar nah, oder trägt es die Märkte weiter nach oben?

Indizien für ein baldiges Ende der Aufwärtsbewegung

Ein interessantes Ergebnis offenbarte zuletzt eine Analyse des  Wall Street Journal. Hier wurden die Zukunftserwartungen der Konsumenten (im Vergleich zu ihrer aktuellen Situation) mit den Erwartungen der Anleiheinvestoren im Zeitablauf übereinander gelegt. Bei letzterem Erwartungswert wird der Renditeabstand zwischen 10jährigen zu 2jährigen US-Anleihen gemessen. Beide Kurven sind seit 1987 im verblüffenden Gleichlauf unterwegs. Aktuell zeigen sich bei beiden Personengruppen pessimistische Werte wie in den Jahren 2000 und 2007. Beide Male ging es in den Folgejahren für die Aktienmärkte talwärts.

Gelegentlich poppen inzwischen gewisse technische Warnhinweise, wie der Hussmann-Indikator auf. Einmal leuchtete er im September und einmal im Oktober bezogen auf den US-amerikanischen S&P 500 rot auf. Dieser Indikator misst die Euphorie der Anleger und bringt sie in den Kontext der Indexstände. Hohe Euphorie bei Höchstständen bedeutet Vorsicht! Das Hussmann-Signal tritt selten auf und gilt als recht zuverlässig, denn regelmäßig ging es danach deutlich abwärts – doch diesmal bislang nicht.

Warnsignal des zaldor-Frühindikators
Die Entwicklungen der Inflation, des Zinsumfelds und des US-Dollars haben den bewiesenermaßen stärksten Einfluss auf die Entwicklung der Aktienmärkte. Hinzu kommt der Einfluss der Aktiensaison, die im verhältnismäßig festen Rhythmus wechselt.

Seit Ende 2016 hat die übergeordnete Richtung des US-Dollars gedreht. Nach seinem Hochpunkt bei 0,96 EUR tendiert er zur Schwäche. Es ist zu erwarten, dass diese Entwicklungsrichtung für die kommenden Jahre nachhaltig sein wird. In Phasen der Dollarschwäche haben sich die Aktienmärkte regelmäßig mit Zeitverzögerung von über einem Jahr schwer getan, weitere Kurszuwächse auszubilden.

Gleiches gilt für Zeiten steigender Inflationsraten. Seit dem 2.Halbjahr 2016 steigt die Inflationsrate, wobei sie in der Eurozone im ersten Quartal 2017 einen ordentlichen Sprung nach oben gemacht hat und derzeit um +1,5 Prozent pendelt. Die zunehmende Kapazitätsauslastung, die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt, die Analyse des Ölmarkts und die geldpolitischen Effekte lassen eine eher steigende statt sinkende Inflation in 2018 erwarten.

Noch liegen die Leitzinsen im Euroraum auf historischem Rekordtief bei Null Prozent. Die Leitzinsen im wichtigsten Währungsgebiet, dem US-Dollar-Raum, sind seit Dezember 2015 nach vier Erhöhungen bei +1,25 bis +1,5 Prozent angelangt. Zudem wird die US-Geldpolitik weiter restriktiver werden, in dem das Bilanzvolumen der gehaltenen Anleihen vorsichtig abgebaut werden soll. Und auch bei den Marktzinsen zeigt sich in 2017 ein Aufwärtsdruck. In den vor uns liegenden Monaten wird die Entwicklung der Geldpolitik auf weiter lockerem Niveau restriktiver werden. Der wichtige geldpolitische Rückenwind wird für die Aktien weniger stark blasen.

Insgesamt gibt unser Frühwarnindikator, der Währungs-, Inflations- und Zinsentwicklung misst und die Saisonalität berücksichtigt, ein Warnsignal.“, stellt Jörg Haldorn fest. Ist das Grund genug, dem  Aktienmarkt jetzt den Rücken zuzuwenden?

Erst einmal gilt: Fortsetzung folgt!

Die Unternehmensergebnisse im zurückliegenden Berichtszeitraum waren insgesamt mit  Gewinnwachstum verbunden. Auf dieser Grundlage war auch die überwiegende Mehrzahl der Ausblicke zuversichtlich. Diese betriebswirtschaftlichen Daten gehen einher mit den  volkswirtschaftlichen. Die höheren Wachstumsraten der letzten Jahrzehnte sind zwar passé, doch die Weltwirtschaft ist in fast allen großen Volkswirtschaften im Wachstumsmodus. Die Weltproduktion steigt in 2017 dem Kieler Institut für Weltwirtschaft zufolge um kräftige +3,8 Prozent. Die Vorhersagen diverser Forschungsinstitute beinhalten für 2018 noch stärkere Wachstumsprognosen.

Daneben fällt die technische Bewertung des globalen Aktienmarktes für den Augenblick, trotz mancher Warnhinweise, überaus positiv aus. „Der Aufwärtstrend ist weiter schwungvoll. 42 der von uns beobachteten 50 Länderindizes zeigen Stärke. Auch die Sicht auf die Branchen offenbart derzeit eine breite Trendunterstützung. Lediglich einige wenige defensive Branchen tendieren zur Schwäche.“, konstatiert der Geschäftsführer der zaldor GmbH.

Fazit

„Die Umfeldbedingungen für Aktien werden rauer. Doch das Momentum der globalen Aktienmärkte vermittelt zum Jahreswechsel einen robusten Eindruck. Die Unternehmensergebnisse stimmen und die Weltkonjunktur läuft rund. Ein Rückzug aus dem Aktienmarkt ist trotz erhöhter Kursniveaus und der beschriebenen Warnsignale aktuell nicht geboten – zumal es an rentablen Alternativen mangelt.“, bewertet Haldorn den Status quo.

Die größten Risiken für Weltkonjunktur und Aktienmärkte bietet das Umfeld der historisch hohen  Schuldenstände. Die Normalisierung der Geldpolitik mit steigenden Zinsen könnte zu plötzlichen Verunsicherungen führen, die sich in höheren Kursschwankungen niederschlagen würden. Neben der Entwicklung der Unternehmensgewinne kommt der Inflation besondere Bedeutung zu. Sie vermag die Geldpolitik unter weiteren Handlungsdruck zu setzen, was negativ auf Konjunktur und Aktienbewertungen ausstrahlen würde.

Herr Haldorn schlussfolgert: „Wie üblich, sind bestimmte Risikofaktoren auch in 2018 zu überwachen. Prognosen zu Inflation, Marktzinsen oder Konjunktur sind jedoch sehr fehleranfällig und liegen regelmäßig fern ab der Realität. Deshalb verzichten wir bei Entscheidungen rund um Aktien auf solche Daten. Unsere Aktiengewichtungen basieren rein auf einem erprobten regelbasierten System. Sollte sich zum Verkaufssignal unseres Frühwarnindikators im Laufe des kommenden Jahres ein schwaches Momentum gesellen, werden wir den Aktienanteil situativ reduzieren. Das ist derzeit aber nicht erkennbar. Deshalb ist mein Ausblick für Aktien derzeit weiter positiv.“

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Über die zaldor Gesellschaft für Finanzplanung mbH

Die zaldor GmbH wurde im Jahr 2003 mit der Zielsetzung gegründet, Menschen im Themenkomplex private Finanzen eine hoch individualisierte Beratung zukommen zu lassen. Auch Bankkunden, die als „Affluent“ oder „Wealthy“ Kunden (100.000 € bis 1.000.000 € Anlagevermögen) kategorisiert werden und lediglich Zugang zu standardisierten Produktlösungen haben, werden als Zielkunden verstanden. Bestandteile der Dienstleistung sind die Finanzierungsberatung, das Vorsorgemanagement, die Kapitalanlageberatung, das Immobilienmanagement, das Wertpapiergeschäft, das Financial Planning und weitergehende Betreuungsangebote vergleichbar dem Private Wealth Management. Die zaldor GmbH bietet damit sämtliche Tätigkeitsfelder des Private Banking und betreut heute zahlreiche leitende Angestellte, Freiberufler und Unternehmer, die eine anspruchsvolle und unabhängige Alternative zur Bankberatung vorziehen.
Mit dem Certified Financial Planner (CFP), als Mitglied im Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. und Geprüfter privater Finanzplaner nach DIN ISO 22222 wird der weltweit höchste Qualifizierungsstandard in der Privatkundenberatung umgesetzt und die entsprechend elitären Gütesiegel geführt. Die zaldor GmbH verfolgt höchste Qualitätsansprüche an Beratung, Methodik, Service und Produktauswahl. Dank der uneingeschränkten Unabhängigkeit und Neutralität erhalten die Kunden Zugriff auf die leistungsstärksten Anbieter von Finanzprodukten und eigene Lösungsmodelle, z.B. im Wertpapierbereich.
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Jörg Haldorn, CFP
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