Hofheim am Taunus, 12. September 2019 – Frei sein. Welch wunderbare Perspektive! Nicht tun zu müssen, was man eigentlich gar nicht will. Die knappe Lebenszeit selbstbestimmt zu gestalten und dabei den eigenen Präferenzen zu folgen, ohne andere dabei in irgendeiner Weise in ihrer Freiheit einzuschränken. Die Wahlfreiheit zu haben, das eine kaufen zu können und auf das andere bewusst zu verzichten. Freiheit hat unterschiedliche Facetten, doch sie braucht, neben dem Geist, (fast) immer auch eine ökonomische Grundlage. Diese ökonomische Grundlage besteht aus zwei Teilen: dem Kapital und dem freien Markt. Den Markt stelle ich im Folgenden in den Fokus meines Kommentars.

„Warum schreibt er jetzt über Markt und Freiheit und nicht etwa über das aktuelle Kapitalmarktgeschehen?“ mögen Sie sich fragen. Weil das öffentliche Meinungsbild über den freien Markt inzwischen bedenklich schief hängt und darunter die Perspektive unserer individuellen Freiheit erheblichen Schaden nehmen kann!

Die Materie folgt dem Geist.

„Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten…“. Welch weise Worte Talmuds. Übrigens war Karl Marx, auf diesen Herrn kommen wir später noch zu sprechen, genau der gegenteiligen Auffassung. Zumindest propagierte er diese unhaltbare These fortwährend in seinem spaltenden Klassenkampf. Der Geist sei das Produkt der „materiellen Produktivkräfte“. Wie sind diese nur entstanden? Vom Himmel gefallen waren sie meines Wissens auch im 19ten Jahrhundert nicht.

Diese Worte Talmuds im Bewusstsein, werde ich stets innerlich ganz unruhig, wenn ich die negativen Assoziationen vieler Menschen wahrnehme, die mit den Begriffen „Kapital“ und „Markt“ verbunden sind. Eine besondere Nervosität stellt sich ein, wenn manch politischer Akteur die Bühne der Gerechtigkeit betritt und Kapital und Markt noch stärker reglementieren will. Diesem Szenario ist derzeit zum Beispiel der deutsche Wohnimmobilienmarkt ausgesetzt. Wir werden später erkennen, dass das zugrundeliegende Problem der Knappheit dadurch nur noch verschärft werden wird. Wohlstand und (Wahl-)Freiheit verlangen dauerhaft zwingend Kapital und funktionierende, freie Märkte! Und an alle Marxisten sei der ergänzende Hinweis gerichtet: idealerweise auch einen freien Geist und einen klaren Verstand!

Vielleicht hatten Sie auch schon den einen oder anderen negativen Gedanken, wenn Sie irgendwelche Marktberichte gehört haben. Assoziationen, wie der „herzlose Kapitalmarkt“ oder der „unsoziale Immobilienmarkt“, stecken jedenfalls in vielen Köpfen fest. Dieselben Köpfe sind es dann aber, die vergnügt wochenends auf dem heimischen Marktplatz anzutreffen sind. Sie genießen die Vielfalt des frischen Angebots, vergleichen Preise, wägen wahlfrei ihre Präferenzen ab und kommen schließlich mit einem ganz individuell gepackten Einkaufskorb gut gelaunt wieder nach Hause. Doch wie kommt es zu diesen unterschiedlichen Wahrnehmungen vom Markt? In der Regel liegt es wohl an den gemachten Erfahrungen. Hier konnte man sich Bedürfnisse nicht leisten und wurde enttäuscht, dort war das Angebot erschwinglich und die Bedürfnisse waren befriedigt. Ist aber deshalb irgendein Markt bös- oder gutartig?   

Der freie Markt ist ein Segen für die Menschheit!

An dieser Stelle müssen wir kurz abstrahieren, um die eben gestellte rhetorische Frage allgemeingültig und sachlich fundiert mit einem eindeutigen „Aber nein!“ zu beantworten. Das wunderbare an dieser Antwort wird zudem sein, dass sie zutiefst human begründet ist und somit die Fähigkeit zu einem breiten Konsens besitzt. Ideologische Überzeugungen mit ihren unhaltbaren, da sich ständig ändernden, empirischen „Ja-aber-wenn-das-so-ist-dann-Beziehungen“ werden zur stumpfen Klinge. Sachlichkeit und Vernunft gewinnen zumindest kurzzeitig die Oberhand im Dialog. Wer nicht an Humanität glaubt und im Menschen ein schlechtes Wesen sieht, der sollte sich selbst zuerst von diesem Übel befreien und bitte erst dann weiterlesen.

Praxeologie, die Lehre vom menschlichen Handeln, heißt die ungemeine Klarheit stiftende Lehre. Sie lässt echte, universelle Gesetzmäßigkeiten zu, die immer Gültigkeit besitzen und frei von politischer oder ideologischer Willkür sind. Wir wenden sie sogleich auf den Markt an.

Auf jedem x-beliebigen Markt gibt es Anbieter und Nachfrager von Gütern. Die Anbieter haben sich zu deren Produktion und Handel freiwillig entschieden und zielen auf einen Verkaufspreis ab, der aus ihrer Sicht das eingebrachte Engagement lohnenswert vergütet. Zu diesem, ihren Preis sind sie bereit, die produzierten Güter abzugeben. Das ist im Übrigen nie der höchstmögliche Preis, da die damit verbundenen Verkaufszahlen und somit der Gewinn viel zu niedrig ausfallen würden. Bereits hier wird erkennbar, dass jeder Anbieter sehr achtsam mit seinem Gegenüber, dem Nachfrager, umgehen muss. Diese Form der Rücksicht setzt jedoch privaten Wettbewerb der Anbieter voraus. Ein staatlicher Monopolist muss sich darum im Übrigen nicht scheren. Und wenn noch dazu eine Sache allen gehört, gehört dem Einzelnen gar nichts! Denn „gehören“ bedeuten über etwas frei verfügen. Wer also auf die Verstaatlichung der Produktionsmittel abzielt, wie Marx es tat, denkt nicht im humanistischen Sinne.

Nun zu den Nachfragern. Sie haben verschiedenste Bedürfnisse und Präferenzen, mit denen sie auf den Marktplatz treten. Unter Wahrung ihrer finanziellen Möglichkeiten (ihres Kapitals) entscheiden sie sich freiwillig gegen bzw. für bestimmte Güter, die sie bereit sind, zu bestimmten Preisen zu erwerben. Sicher kennen Sie den Moment, indem Sie ein Produkt sofort anspricht aber Sie im nächsten Moment vom anhängenden Preisschild jäh abgeschreckt werden. „Das ist es mir nicht wert!“, lautet die spontane Diagnose. Einem anderen ist es das aber wert, weil er oder sie andere Prioritäten verfolgt.

Ja, vielleicht ist er oder sie auch im Besitz eines dickeren Geldbeutels – gönnen wir es demjenigen doch! Wer weiß, was sie oder er dafür an anderer Stelle für Entbehrungen eingehen musste, um diese monetären Früchte ernten zu können. Weniger Disco, heute sagt man wohl „Club“ dazu, psychischer Stress, belastende Verantwortung, Fleiß und Hartnäckigkeit. Wahrscheinlich verfügt sie oder er auch über eine überdurchschnittliche Kreativität oder Intelligenz. Sind wir froh, dass es diese Zugpferde wirtschaftlichen Handels gibt, die noch dazu häufig bereit sind, gewisse Risiken auf sich zu nehmen.

So läuft es jedenfalls auf jedem freien Markt ab. Je niedriger der Preis von einem bestimmten Gut ausfällt, desto mehr Käufer werden der Meinung sein, dass das Produkt seinen Preis wert ist. Diesen Zusammenhang zeigt die Nachfragekurve (rot) von Abbildung 1. Andersherum werden bei steigenden Preisen immer mehr Anbieter bereit sein, bestimmte Güter anzubieten (blaue Angebotskurve). Das ist in erster Linie keine Frage von Gier, sondern der unterschiedlichen Produktionskosten. Beide Kurven können je nach Produkt und Markt übrigens ganz unterschiedlich steil verlaufen.

Abbildung 1: Angebot und Nachfrage

Ich möchte Sie nicht per Fernstudium zum Volkswirt machen. Doch diese entscheidende Erkenntnis möchte ich gerne mit Ihnen teilen: Auf einem freien Markt treffen Anbieter und Nachfrager freiwillig aufeinander. Sie haben dabei ganz unterschiedliche, sogar diametrale Interessen. Und doch finden sie über die menschliche Interaktion auf dem Markt, quasi evolutionär, einen gemeinsamen Konsens im Marktpreis. Dieser Markt- oder auch Gleichgewichtspreis bildet sich (ggf. erst zeitverzögert) am Schnittpunkt der Angebots- und Nachfragekurve, in Abbildung 1 illustriert mit P 0. Es ist der Preis, der unter Wahrung der Interessen beider Seiten zur maximal möglichen Bedienung der menschlichen Bedürfnisse führt. Und das alles ist stets im Fluss. Steigen die Präferenzen der Nachfrager für ein Gut und/oder es wird knapper, steigt der Preis – und umgekehrt.

Der Markt ist also nie irgendein Gebilde kaltschnäuziger Kapitalisten oder ursächliche Stätte unmenschlicher Wirkungen. Das Gegenteil ist der Fall! Ebenso agiert am Markt auch kein rationaler Homo Oeconomicus, wie es an den Universitäten weiterhin gelehrt wird. Anbieter und Nachfrager lassen sich deshalb eben gerade nicht als plumpes Kollektiv darstellen, deren Mitglieder ihr Handeln homogen am Preis der Güter ausrichten. Der Wert (Preis) ist nämlich keine Eigenschaft der Güter Herr Marx, sondern das freie Werturteil aller wirtschaftenden Individuen.

Das Leben ist kein Ponyhof!

Ein immer vorhandener Nebeneffekt des Marktes ist aber auch, dass einzelne Nachfrager nicht zum Zuge kommen, weil sie den Marktpreis nicht zahlen wollen oder können. Auf der anderen Seite werden Anbieter aus dem Markt ausscheiden müssen, die nur, aus Sicht der Nachfrager, zu zu hohen Preisen (Kosten) in der Lage sind, ein Gut anzubieten. Das ist schlicht eine Form der natürlichen Auslese. Die damit verbundenen Ressourcen werden wieder frei für ein anderes Produktangebot. Die handelnden Menschen haben wichtige Erfahrungen gesammelt, die sie für eine neue geschäftliche Ausrichtung verwenden können.  

„Dieses Scheitern am Markt ist aber gar nicht gerecht!“, mag mancher Leser gerade fühlen. Nein, das ist es in der Tat nicht! Und es ist auch keineswegs angenehm für einen Anbieter, derartig existenzbedrohende Erfahrungen machen zu müssen. Ein Mangel an Gerechtigkeit wird aber verdächtigerweise stets auf der Seite der enttäuschten Nachfrager festgemacht. Liegt das vielleicht am ewig funktionierenden Neidkomplex, der als hervorragender Trigger zum Klassenkampf dient? Sei es, wie es sei. Sofern „Gerechtigkeit“ überhaupt ein Maßstab sein kann, ist mehr davon, als es der freie Markt hervorbringt, jedenfalls nachhaltig nicht möglich. Im Übrigen ist Gerechtigkeit keine Gesetzmäßigkeit des Universums, sondern ein rein willkürlicher Maßstab, den jeder für sich ganz individuell formuliert wissen will.

Eine Portion Denksport

Sofern ich Ihr Interesse an dieser Thematik geweckt haben sollte, nehmen Sie sich doch bitte die Zeit für eine kleine Übung und simulieren an Abbildung 1 einen Markteingriff. Ziel ist mehr Gerechtigkeit für die Nachfrager. Sie sind politischer Korrektor und empfinden den Marktpreis (P 0), der für eine Wohnung zur Miete in Berlin Mitte gezahlt wird, als nicht gerechtfertigt. Sie verordnen deshalb eine Mietpreisobergrenze unterhalb des Marktpreises. Man könnte auch sagen, Sie greifen in die Eigentumsrechte der Vermieter ein und zwingen sie zu einem niedrigeren Preis.

Was wird auf einem freien Markt dauerhaft passieren? Führt das zumindest zu dem erhofften Wohlstandszugewinn auf Seiten der Nachfrager? Wenn Sie P 0 in der Grafik um einen halben Zentimeter nach unten versetzen und dieses Preisniveau auf der Angebotskurve gefunden haben, dann kennen Sie die Lösung: eine Verknappung des Angebots. Ein Teil der Mieter wird davon profitieren. Doch ein noch größerer Teil als vor dem Markteingriff wird seine Mietnachfrage nicht erfüllt bekommen. Geht so Gerechtigkeit oder Wohlstandszugewinn? Dass Sie mich bitte nicht falsch verstehen. Ich gönne jedem von Herzen sein Wunschdach über dem Kopf. Nur so wird es nachhaltig eben niemals funktionieren!

Zur Erinnerung: Basis dieser zwei Graphen ist die Praxeologie menschlichen Handelns und keine graue Theorie.

Zwang gleich Armut!

Im Beispielfall der Immobilie verschwinden diese Angebotskapazitäten natürlich nicht sofort. Zahlreiche Eigentümer werden sie aber zukünftig nicht mehr in notwendigem Ausmaß oder gar nicht mehr sanieren. Es lohnt sich aus ihrer Sicht nicht mehr. Das ist eine völlig legitime Sicht der Dinge, für eine Leistung eine adäquate Gegenleistung zu erwarten. Vom längerfristigen Ergebnis dieser Mietpreispolitik kann man sich aktuell am Beispiels Wiens (https://www.nzz.ch/wirtschaft/in-wien-leben-60-prozent-in-einer-gefoerderten-wohnung-dennoch-ist-die-stadt-kein-vorbild-in-der-wohnungspolitik-ld.1480080) oder Genfs (https://www.welt.de/finanzen/immobilien/plus199845380/Mietenstopp-23-Jahre-Stillstand-auf-dem-Immobilienmarkt-in-Genf.html) überzeugen. Zu was eine noch viel weiter ausufernde staatliche Intervention im Wohnungsbau führt, das konnte man sich nach dem Mauerfall im Osten Deutschlands ansehen. Auferstanden aus Ruinen, der marxistische Theorie gefolgt, untergegangen in Ruinen!

Die Mauerbauer kamen auch nicht aus dem Westen, um eine Migration aus dem kapitalistischen Westen in Richtung sozialistischen Osten zu unterbinden. Die Früchte hingen dank freiem Markt und privatem Kapital nämlich an den Bäumen im Westen. Dass es auch nicht an den Menschen lag, sondern einzig am schattigen System, zeigt die Zeit vor und nach der sozialistischen Herrschaft im Osten unserer Republik. 

Die Extremform der marktfernen Preisfindung ist der Sozialismus mit seiner zentralistischen Angebotsplanung und Preissetzungsmacht. Ähnlichkeit zu diesem Konstrukt zeigen die Zentralbanken, als interventionistische, zentrale Angebots- und Preissetzer im Geldmarkt. Sie wirken über die längere Zeitachse für die Bürger ähnlich armutsstiftend, gemessen in realer Maßeinheit. Daneben finden sich in unserer westlichen Wirtschaftspolitik zunehmend allerlei Zwangsmaßnahmen, die in die freien Märkte intervenieren. Das Beispiel der Immobilie steht stellvertretend für viele andere. Die damit verfolgten politischen Ziele hören sich stets wohlklingend an, ihre Wirkungen führen perspektivisch jedoch zu weniger Freiheit und Wohlstand für alle.  

Je mehr staatlicherseits preislich eingegriffen wird, desto stärker die negativen Effekte. Würde man wenigstens, wenn es denn unbedingt sein muss, mit den fremden (Steuer-)Geldern Anreize für eine Angebotsausweitung setzen, dann gäbe es zumindest den gewünschten Effekt für die Nachfrager: mehr Angebot und damit auch ein Preisdruck nach unten.

Doch durch die preislichen Zwangsmaßnahmen werden nur Anbieter sukzessive den Markt verlassen oder schränken ihr lokales Angebot gezielt ein. Das Kapital fließt woanders hin, solange es kann. Die öffentliche Hand versucht diese Lücke zu kompensieren und folgt dabei ihrem künstlich tief gesetzten Preis und produziert gegebenenfalls sogar noch defizitär auf Kosten der Allgemeinheit. Der Wert (Preis) als Urteil wirtschaftlichen Handelns geht dabei verloren. Entscheidungen werden so zwangsläufig immer unwirtschaftlicher. Das fehlende Preisurteil führt zum Wissensverlust über die tatsächliche Nachfrage und in der Folge wird stetig am menschlichen Bedarf vorbeiproduziert. So werden sämtliche Ressourcen verschwendet, um irgendein Gerechtigkeitsziel zu erreichen. Diese Ressourcen fehlen an anderer Stelle, was die Vielfalt an verfügbaren Produkten zusehends ausdünnt und in den Mangel führt. Das Extremum dieses Marktverlusts heißt Sozialismus.

Wünschen Sie dazu konkrete Bilder, dann werfen Sie bitte einen Blick über den Atlantik nach Venezuela oder suchen sich aus Ihrer Online-Bibliothek eine Dokumentation zur Endphase der DDR oder UdSSR heraus.

Der Sozialismus wird wegen dieser schwerwiegenden systemimmanenten Fehler niemals funktionieren können! Karl Marx irrte mit seiner Prophezeiung, dass der Sozialismus als höhere Form auf den Kapitalismus und Feudalismus folgen und als Endform verbleiben wird. Dank der Bolschewisten wurde das Gegenteil längst bewiesen. Ihre blutige Revolution von 1917 stürzte die Feudalherren und führte auf Grundlage des Marxismus direkt in den Sozialismus. Der Sozialismus ist in relativer kurzer Zeit krachend gescheitert.

Je weniger freier Markt dem schöpferischen Handeln der Menschen offen steht, desto größer die Gefahr des Wohlstandsverlusts bzw. einer Zunahme von Armut. Das ist keine individuelle politische Überzeugung, sondern unumstößliche Praxeologie, die lückenlos belegt wird durch mindestens ein Jahrhundert Wirtschaftshistorie.

Skeptischer Ausblick

Zweifelsohne sind wir hier und heute einige Kilometer weit entfernt von derart unfreien und zerstörerischen Marktverhältnissen wie zu Zeiten der DDR oder UdSSR. Doch die konsequent verweigerte Lernbereitschaft politischer Entscheider, die zunehmend offene Feindseligkeit gegenüber Kapital und Märkten sowie die wachsende Anzahl an Marx-Gläubigen in Politik, Kultur, Bildungswesen und in der Medienlandschaft sollte alle, die an Wohlstand und Freiheit interessiert sind, sehr aufmerksam machen für die zukünftigen politischen Entwicklungen.

Mietendeckel, Verstaatlichung von Betrieben und Banken, Beschränkungen des Bargelds oder Negativzinsen sind längst keine separaten theoretischen Einzelthemen mehr, sondern vielmehr Bestandteile einer markt- bzw. freiheitsfeindlichen Gesamtentwicklung. Das sind auch keine Folgen eines überbordenden (echten!) Kapitalismus oder von einem etwaigen Marktversagen. Es sind die Folgen von ständigen Eingriffen in das freie Handeln der Menschen auf den Märkten – nicht zuletzt durch die Zentralbanken. Ein freier Markt, ohne nennenswerte Zugangshürden, der als solcher gepflegt wird, kann gar nicht versagen.

Entgegen dieser Erkenntnisse werden die Markteingriffe zusehends rabiater. Die Eingriffe in die privaten Eigentumsrechte nehmen zu. Auf unser Rechtssystem sollten wir uns nicht verlassen. Lesen Sie aufmerksam nur einmal § 903 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB).

In einem zentralen Aspekt möchte ich Karl Marx beipflichten: „Greift nicht ein, lasst den Kapitalismus reif werden.“, rief er seinen Klassenkämpfern zu. Hier endet auch schon wieder unsere Übereinkunft. Die materiellen Produktivkräfte würden unweigerlich zur Armut der Arbeiterklasse führen und zum Nährboden für sein Paradies, dem Sozialismus. Es ist ganz anders gekommen, als Herr Marx prophezeite. Seine Anhänger streben jedoch weiter nach diesem teuflischen Paradies und rütteln durchaus sehr geschickt und für viele unsichtbar am System. Doch auch sie werden scheitern, hoffentlich früher als später.

Sollten Sie mir in diesem längeren Kommentar bis hierher gefolgt sein, möchte ich mich herzlich für Ihre Geduld bedanken! Behalten wir alle die Worte Talmuds im Hinterkopf und pflegen die Erkenntnisse menschlichen Handelns im Sinne einer freiheitlichen Zukunft!

Nutzen Sie Ihr Kapital für eine erfüllte Lebenszeit,
Ihr Jörg Haldorn, CFP, EFA