Frankfurt/Main, 23. Februar 2017
Es ist beeindruckend, wie gut manche große Vermögen gemanagt werden. Der Stiftungsfonds der amerikanischen Universität Yale zum Beispiel liefert langfristig überdurchschnittliche Renditen. Ein Geheimnis solcher Investment-Manager ist es, die ganze Bandbreite an Anlageinstrumenten bei der Geldanlage zu nutzen, erklärt Prof. Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland). Diese Möglichkeit gibt es auch für Privatanleger. Jedoch sind Auswahl und Gewichtung der Anlageklassen und Produkte nicht einfach. Anleger, die erfolgreich Geld anlegen wollen, sollten sich an zertifizierte Finanzplaner, so genannte CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®), wenden. Sie können Anleger dabei beraten, aus der Vielfalt an Anlagemöglichkeiten ein individuell zu ihrem Profil passendes Portfolio zu erstellen.

Pressemitteilung des CFP Verbandes (FPSB)Wer sich den aktuellen Report des Stiftungsfonds der Universität Yale anschaut, ist beeindruckt. Seit 2011 gelang es dem Vermögensmanagement, im Durchschnitt pro Jahr über 14 Prozent an Rendite zu erwirtschaften. Eine Grundlage, auf der eine solche Wertentwicklung und ein so nachhaltiger Anlageerfolg fußt, ist die breite Streuung über eine Vielzahl an Anlageklassen, erläutert Prof. Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie an der EBS Business School in Oestrich-Winkel ist.

Wie breit diese Streuung ist, lässt ein Blick in den Yale-Investmentreport erahnen. Denn zusätzlich zu den traditionellen Assetklassen wie heimische und internationale Aktien, Anleihen, Cash und Immobilien tragen auch landwirtschaftlich genutzte Grundstücke sowie Waldbestände, wie auch Risikokapital und Private Equity in den verschiedenen Marktphasen zu einem positiven Ergebnis bei.

Deutsche Portfolios: Zu viele Zinsprodukte, zu starker Home Bias
Es ist natürlich für die meisten Privatanleger nicht möglich, dieses Portfolio eins zu eins abzubilden, sagt Finanzexperte Tilmes, aber Anlegern kann es dennoch einige wichtige Hinweise liefern. Laut der Deutschen Bundesbank haben die Bundesbürger zum Beispiel etwa 40 Prozent ihres Vermögens als Bankeinlagen zurückgelegt. Weitere 30 Prozent stammen aus Ansprüchen gegenüber Versicherungen. Damit sind sie zu fast 70 Prozent direkt oder indirekt in Zinsanlagen investiert.

Das ist in einem Umfeld historisch niedriger und zum Teil negativer Zinsen nicht optimal, urteilt Tilmes. Anders dagegen die Yale-Experten: In deren Portfolio kommen Anleihen aktuell nur auf knapp fünf Prozent.

Auch die Aktienseite beim Yale-Portfolio ist interessant. Sie hat ein Gewicht von insgesamt rund 19 Prozent. Allerdings setzen die Experten dabei zu über drei Viertel auf ausländische Aktien und nur zu etwa einem Viertel auf US-Titel. Das ist in den Depots deutscher Aktienanleger ebenfalls ganz anders. Wir stellen hier immer wieder einen starken Home Bias fest, also dass deutsche Anleger vor allem auf deutsche Titel setzen, so der Experte. Laut Untersuchungen der deutschen Direktbanken befinden sich unter den zehn beliebtesten Aktien der deutschen Anleger in der Tat neun deutsche und nur eine internationale Aktie. Damit holen sich Investoren ein Klumpenrisiko ins Portfolio und lassen sich Chancen außerhalb des deutschen Aktienmarktes entgehen, warnt Tilmes. Mit dem Einsatz der richtigen Instrumente ist es jedoch für Anleger möglich, im Aktienbereich einen Diversifikationsgrad gleich dem der Stiftungen zu erreichen. In diesem Zusammenhang werden häufig kostengünstige und indexorientierte Gesamtmarktfonds verwendet.

Alle Anlageklassen in Betracht ziehen
Verbraucher hierzulande sollten also dringend ihre Vermögens- und Geldanlage überdenken. Dabei ist es empfehlenswert, wie das Yale-Beispiel zeigt, über traditionelle Anlagen hinauszublicken, so der Experte. So kann die Beimischung von Absolute-Return-Strategien, Immobilien, natürlichen Ressourcen wie landwirtschaftlich genutzte Grundstücke sowie Waldbestände und selbst von Private Equity Sinn machen. Natürlich nicht für jedermann, aber es gilt alle Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen, erklärt Times weiter. Am besten können Anleger dies mit professioneller Unterstützung bewerkstelligen. Hilfreich sind dabei unabhängige Finanzplaner wie die CFP®-Professionals, die nachweislich die beste Ausbildung in diesem Bereich genießen und die zu laufenden Fortbildungen und der Einhaltung ethischer Grundsätze bei der Beratung ihrer Kunden verpflichtet sind. Dazu gehört auch, dass die persönlichen und finanziellen Interessen der Kunden für einen CFP®-Professional stets im Vordergrund zu stehen haben.

Letztere entwickeln zunächst im persönlichen Gespräch mit ihren Kunden eine genaue individuelle Bedarfsanalyse, die sich am Risikoprofil des Anlegers und dessen persönlichen Einkommens-, Vermögens- und Lebensverhältnissen orientiert. Auf Basis dieser Analyse können sie ihre Kunden dann entsprechend beraten, so dass diese ein langfristig geplantes Vermögen mit den dazu geeigneten Anlageinstrumenten aufbauen können. Die Chance, dass Anleger eine marktgerechte Rendite erzielen, steigt durch die Kombination einer maximalen Streuung verschiedener Anlageklassen und kontrollierten Anlage- und Betreuungskosten, so Tilmes Fazit.

Originalbeitrag auf der Seite von FPSB Deutschland lesen