Hofheim am Taunus, den 02.03.2023 – Es herrscht hohe Teuerung! Teuerung, die primär durch Angebotsmangel (globales Lockdowning, Rohstoffembargos) politisch verursacht wurde. Die Geldpolitik reagierte: in Rekordtempo wurden die Zinsen erhöht. Das bringt die Anleihekurse, auch die der “sichersten” Art, massiv ins Rutschen. 30jährige US-Staatsanleihen und ihre deutschen Pendants verloren in 2022 -40 bis -50 Prozent an Wert. Katastrophale Kursverluste bei den Vorsorgeeinrichtungen (z.B. Pensionskassen, Versicherungen) sind die Folge!

Abbildung 1: Kursverlauf Future der 2jährigen US-Treasury Note

Aber auch die kurzlaufenden Staatsanleihen mit 2 Jahren Laufzeit verlieren stark an Wert, wie zuletzt 2007 vor Ausbruch der Finanzkrise (siehe Abbildung 1). Diese Papiere haben Geldcharakter. Sie dienen großen Entitäten als Reserven. Hoffentlich werden diese Reserven nicht vor Fälligkeit benötigt, sonst werden auch andere Wertpapiere auf den Markt geschmissen, um Liquidität zu bilden und die Verluste aufzufüllen.

Die aktuelle Geldpolitik hat das Zeug, eine Systemkrise loszutreten. Und wozu? Um eine Teuerung, die durch Angebotsmangel verursacht wurde, nun mit Geldverknappung einzufangen. Wenn das mal gut geht. Und wenn diese Verknappung zum Geldmangel wird, beginnt sich die Deflationsspirale zu drehen.

Aufmerksamkeit ist gefragt!

Jörg Haldorn, CFP, EFA