Hofheim am Taunus, 07. Juni 2017 – Zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr bestimmen Familiengründung und Nestbau die private Lebensplanung. Doch sofern kein Erbe bereitsteht, wird die finanzielle Realisierbarkeit dieser tiefverwurzelten Wünsche immer mehr zum ernsten Problem. Denn in den Metropolregionen, wo ausreichend Arbeitsplätze und attraktive Umfeldbedingungen existieren, strapazieren die Preise für den Wohnungs- oder Hauskauf seit Jahren das Budget der jungen Familien.
Ist das nur durch eine steigende Nachfrage nach Wohnraum und gestiegene Baukosten zu erklären? „Das ist sicher nur ein Teil der Wahrheit. Eine gewichtige Ursache für diese Teuerung liegt außerdem in unserem Geldsystem. Die immerwährende Gerechtigkeitsdebatte kennt viele Facetten. Doch die Ungerechtigkeit, die aus unserem Geldsystem resultiert, wird nicht thematisiert. Sie ist wohl nicht offensichtlich genug und außerdem politisch unangenehm.“, so Jörg Haldorn, Certified Financial Planner und Geschäftsführer der zaldor Gesellschaft für Finanzplanung mbH in Hofheim.

Die heutige Ökonomie bewertet Inflation als gesunde Erscheinung. Zwei Prozent Inflation entsprechen dem Bild stabiler Preise. Stetig fallende Preise, also Preisdeflation, gefährden hingegen unseren Wohlstand, so die Denke der Geldpolitiker. Und so sind zwei Prozent Inflation, genauer gesagt „Teuerung“, das Lenkungsziel der Europäischen Zentralbank (EZB). Gemessen wird dabei die Entwicklung der Konsumgüterpreise. Die Vermögenspreise, beispielsweise von Immobilien, finden keine Beachtung. Das eigentliche Maß der Dinge ist lediglich die Kerninflation, welche noch dazu die Preise für Lebensmittel und Energie außen vor lässt.

Im laufenden Jahr liegt die Inflationsrate im Monatsdurchschnitt bei +1,8 Prozent in Deutschland und +1,7 Prozent in der Eurozone insgesamt. Somit gibt es nach Auffassung der EZB keinen Grund, die seit längerem sehr expansive Geldpolitik zu drosseln. 60 Milliarden neue Euro gelangen jeden Monat weiterhin in den Geldkreislauf. Das Wachstum der Geldmenge M3 beträgt auf Jahresbasis über +5 Prozent. Auch diesem Fakt wird nur eine geringe Wichtigkeit beigemessen. Denn nach Auffassung der herrschenden Ökonomielehre führt nicht bereits die Zunahme der Geldmenge zu Inflation, sondern erst eine entsprechende Umschlaggeschwindigkeit des Geldes. „Die ist jedoch nicht verlässlich prognostizierbar. Noch dazu werden auch bei diesem Maß wieder sämtliche Vermögenstransaktionen unberücksichtigt gelassen, indem die Geschwindigkeit nur in Bezug auf alle realwirtschaftlichen Tauschakte im Rahmen des Bruttoinlandsprodukts gemessen wird. Die Steuerung der Preisstabilität gleicht letztlich einem Vabanquespiel. Die Preiseffekte auf Vermögenswerte, wie die Immobilie, werden gar nicht erst erfasst.“, kritisiert Haldorn.

Doch die neu und aus dem Nichts geschaffenen Geldeinheiten in Höhe von etwa 60 Milliarden Euro monatlich, die die EZB zum Kauf von Anleihen einsetzt, gelangen über den Kapitalmarkt auch in die realwirtschaftliche Sphäre, unter anderem in den Immobilienmarkt. Darüber hinaus ist die EZB als Zentralbank nicht der einzige Geldproduzent. Auch die Geschäftsbanken schöpfen permanent als Kreditproduzenten aus den Sichteinlagen ihrer Kunden neues Geld. Der kritische Ökonom beobachtet an dieser Stelle den so genannten „Cantillion-Effekt“. Dieser Effekt beschreibt den zeitlichen Fluss des neuen Geldes.

Die neuen Euro gelangen über die Geschäftsbanken in den Kreislauf. Dort ist das neue Geld zuerst. „Über den Anleihekauf, beispielsweise einer Anleihe des Landes Hessen, gelangt das Geld unter anderem als nächstes in einen öffentlichen Haushalt und wird zur Förderung kommunaler Infrastrukturmaßnahmen verwendet. Eine Gruppe privater Unternehmer ist somit nächster Nutznießer der Geldproduktion. Bestimmte privilegierte Personenkreise verfügen vor anderen über das neue Geld und sind in der Lage, vor ihnen die Güter ihrer Wahl zu kaufen. Sie haben mehr Geld in der Tasche als andere, ohne produktiver gewesen zu sein. Im „Cantillon-Effekt“ findet sich auch die Erklärung für den überdurchschnittlichen Anstieg der Gehälter, (Immobilien-)Preise und Mieten in den Finanzmetropolen und Hauptstädten der Welt.“, stellt Jörg Haldorn fest

Das Geld sickert allmählich durch die Gesellschaft und führt durch die zusätzliche Nachfrage zu Inflation. Diejenigen die verspätet Zugriff auf das Neugeld haben, etwa über verbesserte Lohnabschlüsse in der Chemiebranche oder anderen Bereichen der Wirtschaft, sind die Verlierer des Systems. Sie können sich wegen der bereits stattgefundenen Inflation weniger leisten als die Erstbezieher. „Unser Schuldgeldsystem erzeugt eine reale Umverteilung von Einkommen. Das kann man durchaus als ungerecht bezeichnen. Deutlich gerechter ginge es zu, wenn die Geldmenge konstant bliebe. Dann hätten ausschließlich jene Personen als erste real mehr Geld in der Tasche, die es sich im Wettbewerb durch ihre Produktivitätszuwächse und Kreativität verdient hätten.“, so der Geschäftsführer der zaldor GmbH.

Noch härter trifft es in diesem Geldsystem jene, die erst jetzt richtig ins Geld verdienen kommen. Sie sind die Leidtragenden einer Art „Langfrist-Cantillion-Effekts“, der über viele Jahre die Preise forciert hat. Das macht Herr Haldorn an einem Praxisbeispiel fest: „So konnte sich vor vierzig Jahren noch ein alleinverdienender Lehrer ein freistehendes Einfamilienhaus mit großem Grundstück im Speckgürtel des Rhein-Main-Gebiets leisten. Heute müssen sich zwei gut verdienende Doppelverdiener aus dem Spitzensteuerbereich trotz inzwischen deutlich niedrigerer Zinsen finanziell gehörig strecken, um sich eine Doppelhaushälfte mit kleinem Grundstück leisten zu können. Das liegt sicher nicht einzig und allein an unserem Geldsystem. Doch der negative Einfluss des Zentralbanksystems ist in seiner Bedeutung nicht zu unterschätzen. Er wird auch zukünftig seinen Beitrag zu weiter steigenden Immobilienpreisen liefern, nicht zuletzt im Rhein-Main-Gebiet.“

Als Certified Financial Planner kommt Haldorn zu dem Schluss: „Die heute schon vielfach zu beobachtenden hohen Finanzierungsbelastungen beim Eigenheimerwerb sollten jedenfalls im Rahmen einer Finanzplanung gut durchdacht sein. Dabei sollten gewisse Szenarien, die zu einem geringeren Familieneinkommen führen können, durchgespielt werden. Das kann eine Arbeitslosigkeit, Berufsunfähigkeit oder der plötzliche Tod des Partners sein. Die Wohnimmobilienkreditrichtlinie fordert diese Prüfungen den finanzierenden Banken zwar seit März 2016 ab, doch wird derzeit von vielen Banken nur ein deutlich höherer Zinssatz der Anschlussfinanzierung dem Stresstest unterzogen“.

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Über die zaldor Gesellschaft für Finanzplanung mbH
Die zaldor GmbH wurde im Jahr 2003 mit der Zielsetzung gegründet, Menschen im Themenkomplex private Finanzen eine hoch individualisierte Beratung zukommen zu lassen. Auch Bankkunden, die als „Affluent“ oder „Wealthy“ Kunden (100.000 € bis 1.000.000 € Vermögen) kategorisiert werden und lediglich Zugang zu standardisierten Produktlösungen haben, werden als Zielkunden verstanden.
Bestandteile der Dienstleistung sind die Finanzierungsberatung, das Vorsorgemanagement, die Kapitalanlageberatung, das Immobilienmanagement, das Wertpapiergeschäft, das Financial Planning und weitergehende Betreuungsangebote vergleichbar dem Private Wealth Management. Die zaldor GmbH bietet damit sämtliche Tätigkeitsfelder des Private Banking und betreut heute zahlreiche leitende Angestellte, Freiberufler und Unternehmer, die eine anspruchsvolle und unabhängige Alternative zur Bankberatung vorziehen.
Mit dem Certified Financial Planner (CFP), als Mitglied im Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. und Geprüfter privater Finanzplaner nach DIN ISO 22222 wird der weltweit höchste Qualifizierungsstandard in der Privatkundenberatung umgesetzt und die entsprechend elitären Gütesiegel geführt. Die zaldor GmbH verfolgt höchste Qualitätsansprüche an Beratung, Methodik, Service und Produktauswahl. Dank der uneingeschränkten Unabhängigkeit und Neutralität erhalten die Kunden Zugriff auf die leistungsstärksten Anbieter von Finanzprodukten und eigene Lösungsmodelle, z.B. im Wertpapierbereich.
Als CFP verfolgen wir das Ziel, unsere Kunden möglichst ganzheitlich und nachhaltig im Financial Planning-Mandat zu beraten, vergleichbar einer gewachsen Hausarztbeziehung. Wir bieten unsere Expertise jedoch auch für Einzelfalllösungen und Situationsanalysen an und wollen damit flexibel auf die Kundenbedürfnisse eingehen können. Wir verfolgen mit jedem Kunden eine möglichst langfristige Kundenbindung und bieten dafür nachhaltige Anlageergebnisse, verlässliche finanzielle Planungsgrundlagen, höchste Integrität und Vertraulichkeit.

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Jörg Haldorn, CFP
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Certified Financial Planner
Geprüfter privater Finanzplaner nach DIN ISO 22222
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